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4. Tag - Hw 1, Sonne Strand und Nebel

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 8 Uhr. Beim Blick aus dem Fenster zeigt sich die Wetterlage diesig. Als ich meine Koffer zum Auto bringe sehe ich eine umgeworfene Tonne am Heck des Fahrzeugs. Die Stand gestern noch auf dem Seitenstreifen daneben. Zuerst denke ich mir nichts dabei aber als ich eine 20 cm lange und fingerbreite weisse Schramme an der Fahrertür sehe, ist mir klar das in der Nacht vermutlich jemand die Tonne umgefahren und gegen meinen Wagen geschleudert hat. Schöne Sch****. Verärgert darüber wie ich später Alamo beibrigen soll, wie die fette Schramme dahingekommen ist, betrachte ich den Schaden näher und sehe daß es glücklicherweise nur um Lackrückstände der Tonne handelt. Mit dem Fingernagel lässt sich die weisse Farbe abkratzen und darunter kommt der schwarze Lack unversert hervor. Schwein gehabt, sagt der Fachmann in diesen Fällen. Trotzdem bekomme ich nicht alle Rückstände sauber, runter so dass es immer noch wie ein großer Kratzen aussieht. Mit Politur wäre es vielleicht weggegangen aber die hatte ich ausnahmsweise mal nicht in meinem Kulturbeutel dabei. Beim Auschecken beschwere ich mich bei der Dame an der Rezeption, die mir anbietet, die Polizei anzurufen. Das Angebot nehme ich dankend an. Sicher ist sicher, bevor ich 200 $ für die Lackierung der Tür hinblättern muss. Nach einem kurzen Gespräch mir der Polizistin am Telefon, einigen wir uns, daß es nicht erforderlich ist eine Polizeistreife vorbeizuschicken. Ich bekomme eine Referenznummer unter der dieser Vorfall registriert wird und die kann ich bei Bedarf der Autovermietung geben. Das reicht mir .

Nach einem kurzen Stopp im Dennys geht es bei Nebel  zurück zum HW1 und weiter Richtung Norden. Aufgrund des Wetters beschliese ich: Ziel der heutigen Etappe soll San Francisco sein. Ein ordentliches Stück, aber ich war mir von vorneherein nicht sicher, was ich mit dem HW 1 machen soll. Die Meinung darüber in den Foren ist ja geteilt. Einige verbringen mehrere Tage mit der Fahrt über den HW 1. Ich habe es mehr als schöne Verbindung zwischen LA und San Francisco gesehen und verweise an dieser Stelle auf den Titel meines Reiseberichtes. Ich war mir vorher nur nicht sicher, wie lange ich für die Strecke brauchen würde.

Erster Halt ist das Hafenstädtchen Pismo Beach, das an diesem Morgen einen 'schön' verschlafenen Eindruck macht. Nach dem ich eine Weile am Strand sitze und die Frühausteher unter den Surfern beobachte, wie sie sich in dem aufbrausenden Pazifik stürzen, mache ich einen kurzen Spaziergang durch der Ort, bevor ich weiterfahre. Während der weiteren Fahrt klart das Wetter für kurze Teilabschnitte auf, während an anderen Stellen der Nebel gemächlich die Küstenhügel hochklettert. Das melancholische Wetter hat seinen ganz eigenen Reiz und ich bin gar nicht so unglücklich über diese Wetterlage. Ich habe einen HeidenSpass die teils sehr (eng)kurvige Straße entlangzubrettern. :-)

Einige Fotostopps gibt es noch in Big Sur und Carmel. In Monterey angekommen strahlt der Himmel mit dem Meer um die Wette. Die Luft am Hafen riecht stellenweise nach Fisch... oder ist es Müll, man weiss es nicht so genau. Ansosten ein nettes Städtchen.

Da es erst 15 Uhr ist fahre ich kurzerhand noch nach Santa Cruz.

Am Strand ist eine Menge los. Den Boardwalk mit seiner Wasserrutsche und der Achterbahn habe ich rechts liegen gelassen. Ich schaue mir lieber das Treiben am Strand an. Sogar ein natürlich angelegtes Nichtschwimmerbecken gibt es dort;-) (siehe Foto).

Über den Santa Cruz Highway geht es weiter nach San Francisco. Für heute habe ich kein Hotel vorgebucht. Da die Hotels in San Francisco ziemlich teuer sind, fahre ich in San Mateo runter vom Freeway um mir ein Motel zu suchen. Ich werde in einem Super 8 für 54$ fündig. Der Herr an der Rezeption ist ein Koreaner. Als ich auf seine Frage hin antworte, daß ich aus Deutschland komme, prahlt er gleich mit einigen deutschen Wörten wie „Guttan Tack“ und „Auf Fidasenn“ und erzählt mir, daß er bereits zwei Mal seinen Verwandten in Deutschland besucht hat.

Im nahegelegene McDoof hole ich mir zwei McRib und lege mich um 22 Uhr schlafen.

Tagesfazit:
  • Der HW1 kann bei schönem vermutlich mehr punkten. Mir hat die schnelle Durchfahrt gereicht. Selbst wenn mir viele Wiedersprechen werden, ich hatte nicht das Gefühl etwas am Wegesrand verpasst zu haben.